Die kleinen schwarzen Körner der Chia-Pflanze werden oft als Superfood bezeichnet. Doch sind diese Wundersamen wirklich so wunderbar oder eher wunderlich. In den letzten Jahren entwickelte sich ein regelrechter Hype in den USA um die kleinen Körner, welche nach der Prüfung der Einfuhrbestimmungen 2013, auch in Europa angekommen ist. Als eine Art universelle Zutat mischen Chia -Fans die kleinen schwarzen Samen in die verschiedensten Gerichte. Ursprünglich stammen die Chia-Samen aus Mexiko und gehören zu den Lippenblütlern. Die beinahe in Vergessenheit geratene Salbei-Gattung, galt bei den Azteken und Mayas als eine wichtige Nahrungspflanze und Heilmittel. Früher wurde die Pflanze hauptsächlich in Mexiko angebaut, inzwischen findet man sie auch in anderen Ländern mit einer geringen Niederschlagsquote.

WIRKUNG

Fakt ist, dass Chia-Samen reich an Omega-3-Fettsäuren, Antioxidantien, Mineral- und Ballaststoffen sind. Sie liefern beispielsweise doppelt so viel Kalium wie Bananen. Ihr Einsatz- und Wirkungskreis geht von Kraftspender über Steigerung der Gehirnleistung bis hin zur Anregung der Verdauung. Die Samen können sowohl im Ganzen als auch in gemahlener Form verzehrt werden. Wichtig bei der Verzehrung im Ganzen, wenn sie nicht im Wasser aufgelöst werden, mit ausreichend Flüssigkeit gegessen werden.

Neben diesem Wirkungskreis werden die Samen gerne als zusätzliches begleitendes Heilmittel verwendet. Bei Diabetes können sie durch ihre gelartigen Ballaststoffe den Blutzuckerspiegel regulieren oder durch Antioxidantien und Omega-3-Fettsäuren entzündungshemmend bei Gelenksschmerzen wirken. Des Weiteren hat man in einer zwölfwöchigen Studie herausgefunden, dass bei Bluthochdruckpatienten, die die Samen in gemahlener Form bekommen hatten, die Werte in der Zeit sanken. Jedoch fehlt es noch an ausreichenden Studien um eine tatsächliche heilende Wirkung nachzuweisen.

HEIMISCHE ALTERNATIVE ZU CHIA-SAMEN

Chia-Samen legen einen langen Weg zurück. Aus Südamerika oder Australien nehmen sie die transatlantische Route bis sie bei uns in den Regalen sind. Wer daher nach einer günstigeren Alternative sucht, findet diese auch in unserem heimischen Sortiment. Leinsamen, Rapsöl oder Nüsse haben eine ähnliche Fettzusammensetzung wie die Chia-Samen. Besonders die Leinsamen werden gerne als Pendant gehandelt. Allerdings lassen sich die Leinsamen nicht so gut und lange lagern. Zudem ist der Geschmack der Leinsamen dominanter als bei den eher neutralen Chia-Samen.

REZEPTTIPPS

Die Verwendung von Chia-Samen kann, wie oben schon angedeutet, vielseitig sein. Durch ihren neutralen Geschmack können sie sowohl ins Müsli als auch in Salaten oder Suppen verwendet werden. Zum Beispiel einfach über die Kürbis-Süsskartoffelsuppe vom Oktober 2015 geben. Durch ihre gelartige Konsistenz im aufgequollenen Zustand können diese als Geliermittel für Pudding und Saucen verwendet werden.

Für das Chia-Basis-Gel weicht man 1/3 Tasse Chia-Samen in 2 Tassen Wasser ein. Die Masse gut verrühren und in einem geschlossenen Behälter in den Kühlschrank stellen. Die Nährstoffe sind nach einer Einweichzeit von mehreren Stunden noch leichter verwertbar. Im Kühlschrank hält sich das Basis-Gel bis zu drei Wochen.